Mittwoch, 13. Februar 2013

China Trip - Teil 5 - Voll verboten, ey!

"Ich kann mich nicht erinnern, eine
Pizza bestellt zu haben...
...mit Würstchen!!!!!!"
Wie schon angekündigt ging es am nächsten Tag zum Tian'anmen Platz, um von dort die Verbotene Stadt zu betreten.
Aber vorher mussten wir noch Mittagessen. Frühstück fiel aus ;). Auf dem Weg zum Bus machten wir also Stop beim Pizza Hut. Während wir uns ziemlich normale Sachen bestellten, hatten andere Pizzen, die Wurst in den Rand eingearbeitet haben. Davon war ich völlig fasziniert =)

Mausoläum für Mao, das Tor war bestimmt schicker ;)
Gut gestärkt machten wir uns dann aber auf den Weg und kamen am Tian'anmen Platz an. An dessen einem Ende stand ein riesiges Mausoläum für Mao, für das extra ein altes Tor aus einer der Kaiser Dynastien abgerissen wurde. Ich würde gern noch ein bisschen mehr dazu erzählen aber sowas gehört nicht ins Internet. ;) Also fragt mich einfach, wenn es euch interessiert.

Tian'anmen Platz. Dahinter ist das Regierungsgebäude.


Auf dem Platz gab es 1989 einen Aufstand, der gewaltsam vom Chinesischen Militär niedergeschlagen wurde. Laut HAN findet man im Internet fast nichts mehr darüber (also wenn man innerhalb Chinas danach sucht).
Am anderen Ende des Platzes befindet sich dann das Tian'anmen (zu deutsch: Tor des himmlischen Friedens) durch das wir die Verbotene Stadt betraten. An dem Tor befindet sich auch ein riesiges Abbild von Mao. Muss ein wichtiger Mann sein. Immernoch.


Tian'anmen mit riesigem Bild von Mao



Nachdem wir uns zusammen mit hunderten Touristen durch das Tor gezwängt haben, waren wir...noch nicht in der Verbotenen Stadt. Erst nach zwei weiteren Toren war es so weit. Architektonisch und künstlerisch gab es eine Menge zu sehen. 









eine der großen Hallen mit den typischen Steintreppenn
(ähnlich wie im Himmelstempel)



Per Audio Guide (auf Deutsch) hab ich auch eine Menge über die Geschichte erfahren. Über den Kaiser und seine Konkurbinen zum Beispiel. Um mal doch einen Fakt zu nennen: Innerhalb der Verbotenen Stadt gab es nur einen Mann mit Geschlechtsteil und das war der Kaiser. Zeugt nicht sonderlich von Selbstbewusstsein, seine Konkurrenz in der Verbotenen Stadt zu Eunuchen zu machen ;). Die Verbotene Stadt hat ihren Namen ja, weil der einfachen Bevölkerung der Zugang verwehrt war. Aber bei solchen Maßnahmen wollten da sicher auch nicht viele rein.


kunstvolle Verzierungen sogar bei militärischen Gebäuden


Als wir die Verbotene Stadt am Nord Tor verließen erklommen wir noch einen Hügel, der zur Zeit der Kaiser künstlich aufgeschüttet wurde, um dort eine Gartenanlage zu bauen, damit der Kaiser es nicht so weit hatte und wahrscheinlich auch, damit die Chance überfallen zu werden nicht zu groß ist. Faules feiges Stück! :D
Aber von ganz oben, wo ein Buddha Tempel steht, hatte man nochmal einen super Blick über die Verbotene Stadt mit ihren unzähligen Häusern.


ein künstlicher Steinhaufen in einem kleinen
Garten innerhalb der Verbotenen Stadt, wo der
Kaiser zukünftige Konkurbinen beschaut hat.
Blick auf die Verbotene Stadt. Leider war die Sicht nicht so
toll.
























Säule, die das ursprüngliche Stadtzentrum
markiert


Wieder unten angekommen, machten wir uns auf den Heimweg und da es noch ein bisschen hell war, zeigte HAN mir noch das ursprüngliche Stadtzentrum, wo Peking entstanden ist. Erst die Kaiser machten die Verbotene Stadt nämlich zum absoluten Stadtzentrum. 
Übrigens läuft auch eine Straße schnurgerade durch die ganze Stadt von Süden nach Norden, nur durch die Verbotene Stadt unterbrochen. Bei wenig Smog ( =D =D =D ) könnte man da ziemlich weit schauen und die einzelnen Tore sehen, die auf der Straße verteilt wurden. Zu den Toren: Wenn ein Botschafter des Feindes zum Kaiser wollte, musste er jedes einzelne Tor durchschreiten, was wohl die Macht und Überlegenheit verdeutlichen sollte.
Anschließend kauften wir noch etwas ein, um uns am nächsten Tag mit Sandwiches und Obst zu versorgen und danach gingen wir in einem sehr lokalen Restaurant essen. War wie immer alles super lecker, was HAN da für uns bestellte. Einen besseren Stadtführer hätte ich echt nicht haben können.

Auf dem Fußweg nach Hause lernte ich noch eine wichtige Lektion. Und zwar, dass Grün für Fußgänger keineswegs Grün bedeutet. Die Autos fahren eigentlich immer, wann sie wollen. Aber das passte mir ganz gut. Ich halte mich ja auch ganz selten an Fußgängerampeln :D
Wieder im kleinen Appartment angekommen gönnten wir uns noch etwas vom Chinesischen Fernsehen. Dort lief wegen des Neujahrsfests eine Show bei der zum Beispiel Celine Dion und SARAH CONNOR auftraten. Unsere C-Promis landen also nicht in der Versenkung sondern im Chinesischen Fernsehen. Damit nicht genug. Bei "China got Talent" also quasi CSDS wurde ein Lied von Modern Talking genommen. Sollte man die armen Chinesen vorwarnen, wo das alles noch hinführt?
chinesischer Gruß (linke Hand über Waffenhand)
Am Ende der Show verabschiedeten sich die Moderatoren vom Publikum mit einer sehr typischen Geste und zwar mit einer leichten Verbeugung bei der man die linke Hand über die rechte Faust legt. Da die rechte Hand bei den meisten die Hand ist, welche die Waffe führt, bedeutet diese Geste so etwas wie: "Ich komme in Frieden."
Das namen wir dann auch als Zeichen, ins Bett zu gehen. Am nächsten Tag stand nämlich die Chinesische Mauer auf dem Plan.



Dienstag, 12. Februar 2013

China Trip - Teil 4 - Ungewohnte Kälte im Himmelstempel

LATERNEN!!!!
Für diesen Tag stand am Vormittag ein Park mit einem Neujahrsmarkt (ziemlich vergleichbar mit unseren Weihnachtsmärkten) auf dem Programm. Auf dem Weg dahin machte mich die Kälte schon ganz schön fertig. Ich war ja nichts mehr gewohnt. -5°C gibt es in Hongkong gar nicht. Und ich habe Schnee gesehen, wenn auch nur ein wenig. Aber ich hab mich total gefreut. =) 
In der Mitte des Parks gab es einen zugefrorenen See auf dem Schlittschuh gelaufen und Schlitten gefahren wurde. War schon schön anzusehen, wie die Familien sich amüsierten.
 
Zugefrorene Seen zum Schlittschuhlaufen. Keine Ahnung,
wann ich das das letze Mal in Deutschland gesehen hab.





Bekannt ist der Park für seine Pavillons. Ein paar davon habe ich gesehen und konnte mir vorstellen, wie idyllisch das im Sommer sein muss, mal abgesehen von den vielen Menschen.
Nach einer Runde in dem Park kauften wir uns ein "Milch-Tee-Getränk" - hauptsächlich gelöstes Pulver -, um uns aufzuwärmen. Etwas später gabs dann noch so etwas wie Grillfackeln, die schön gewürzt waren. In meinem Mund war es dann zumindest wieder warm. ;)




Rodeln in der Großstadt. *gähn*
(unter dem Schnee ist extra ein Stahlgerüst dafür)


einer der kleinen Pavillons


















Anschließend ging es mit dem Bus (öffentliche Verkehrsmittel sind in Peking sogar noch günstiger als in Hongkong) in den Süden Pekings zum Himmelstempel, eines der bekanntesten Wahrzeichen. 1420 gebaut, diente er den Kaisern der Ming und Qing Dynastien, um dort den Himmel anzubeten oder Opfer zu bringen, um für gute Ernten und begünstigenden Regen zu bitten.

Endloser Weg bis zum Himmelstempel, da ist sogar extra ne
blaue Linie, damit man hinfindet :D



Der eigentliche Tempel ist von einem riesigen Park umgeben, durch den man erstmal durchlaufen muss. Insgesamt ist die Fläche 273 hectar (also etwa 140 Fußballfelder) Der Grund für die Dimensionen ist mir nicht ganz klar. Wahrscheinlich damit der Kaiser seine Ruhe vorm gemeinen Pöbel hatte.
Jedenfalls war der Weg bis zum eigentlichen Tempel ganz schön lang und kalt (*jammer*). 

Prozession für die Gebetszeremonie






Der kleine da in der Mitte ist der Kaiser mit nem Gefäß voll
Wasser, dass er gleich verschütten wird.


Endlich angekommen, gingen wir direkt hoch zum Tempel, wo schon eine Menge Menschen warteten. Wir waren nämlich zufällig genau zum richtigen Zeitpunkt dort, zu dem die Gebetszeremonie des Kaisers nachgestellt wurde. Das wird wohl nur einmal im Jahr zum Neujahrstag gemacht. Ein Glück. 








Ein paar Mal ging der Kaiser die Stufen zum Tempel hoch und hat dort Wasser verschüttet. Begleitet wurde das ganze von seiner beträchtlichen Gefolgschaft und zeremonieller Musik. War schon irgendwie beeindruckend und majestätisch.
Auf einem Plateau in der Nähe des Tempels befand sich der himmliche Mittelstein (mal frei übersetzt) auf dem die Opfergaben dargeboten wurden. Und jeder Besucher hatte den Drang, einmal auf diesem Stein zu stehen, was in einem Gedränge und Gestoße ausartete.

der Himmelstempel

Kampf um den Stein in der Mitte. Verrückte
Chinesen, jeder will anscheinend geopfert
werden. Das ist mal Patriotismus. :D













Kirche mitten in Peking. Wenn man das so
sieht, denkt man nicht, dass das Christentum
in China gerade noch "geduldet" wird.












Anschließend, als wir das Tempelareal wieder verlassen hatten, gönnten wir uns einen Kaffee und dann besorgte ich mir noch vorsorglich Schal und Handschuhe in einer Straße, die beliebt für ihre Einkaufsmöglichkeiten ist.
Nach einem kurzen Einkaufsbummel, der auch wieder an einer Kirche vorbeiführte, entschlossen wir uns dazu in der Nähe in einem Restaurant, dass für Hot Pot bekannt ist, zu essen. Ich hatte davon in Hong Kong schon eine Menge gehört, es aber nie ausprobiert. Warum dann nicht in Peking? ;) Der Nachteil war, dass der Laden wohl der beste in Peking für Hot Pot ist. Dementsprechend lang mussten wir auf einen Tisch warten, Hat sich aber gelohnt. =)

Hot Pot mit vielen leckeren Zutaten



Hot Pot (Heißer Topf) ist im Grunde mit Fondue vergleichbar. Man erhitzt Wasser in einem Gefäß und fügt Gewürze dazu. Erhitzt wurde in diesem Restaurant noch recht traditionell mit Holzkohle wie in einem Kamin in der Mitte. Drumherum befand sich kreisförmig die "Suppe". Nach kurzer Zeit konnte man auch schon loslegen und die gewünschten Zutaten, wie Kalbsfleisch, Tofu, Pilze, Rind, Kartoffeln und verschiedenstes Gemüse darin kochen. Hat echt Spaß gemacht und ist wie auch Fondue eine langwierige Sache, bei der man sich gut unterhalten kann.

Das Opernhaus in Peking alias "das kochende Ei"

Der Heimweg führte uns noch am Tian Anmen Platz vorbei, wo der nächste Tag beginnen sollte, und zur berühmten Oper in Peking, die von den Einheimischen auch "kochendes Ei" genannt wird. Das war am Abend ein echt toller Anblick mit dem ruhigen Wasser um das Opernhaus herum, was einen wirklich vermuten lässt, dass die Oper Ei-förmig ist.
Mit diesen letzten Bildern ging ich voller Spannung auf den nächsten Tag ins Bett.

Montag, 11. Februar 2013

China Trip - Teil 3 - Unter Beschuss

Auf der Fahrt sind mir vor allem die vielen leerstehenden Häuser in der Gegend aufgefallen. Manche gar nicht mal so alt. Entweder die wurden einfach fehlgeplant und prophylaktisch hingesetzt für später oder die Leute ziehen, wie ja in China auch allgemein der Trend ist, weiter in die Städte hinein. Ist ja auch viel komfortabler, mal abgesehen von den Unmengen Menschen.
Ich hätte Künstler werden sollen =)
In Shenzhen hätte ich gleich die erste Haltestelle nehmen sollen, hab ich aber nicht gemacht und bin deswegen zu weit gefahren. Also musste ein Taxi her. Es war gar nicht so einfach, dem Fahrer klar zu machen, dass ich zum Flughafen will. Ich hab sogar pantomimisch den Flieger gemacht. Letztendlich hat mein zeichnerisches Talent dann geholfen. =) Ich hab natürlich Kantonesisch versucht, aber ich bin wohl einfach zu schlecht.
Naja hat ja dann doch geklappt und ich bin rechtzeitig am Flughafen angekommen und hab auf meinen Flug gewartet. Beim Security Check musste ich mein Duschgel wegschmeißen, weil ich Doofie nur Handgepäck hatte und nicht bedacht hatte, dass das ja gar nich mit geht. Schade, war das schöne, dass ich von Miri zum Geburtstag bekommen hab =(

Flug Shenzhen - Peking


Der Flug ging dann sogar ein bisschen eher, das Essen im Flugzeug (Dumplings) war überraschend gut und meine Ankunft in Peking war einfach mal der Hammer. Beim Landeanflug wurden wir beschossen. Von Feuerwerk. Die ganze Stadt hat gefunkelt. Echt cool so ein Wahnsinns-Feuerwerk aus der Luft zu sehen. HAN, ein Chinese der mit mir zusammen in Jena studiert hat, hat mich abgeholt und gemeint, dass ich das als Willkommensfeier für mich sehen soll. =) Ok ;)
Auch während der Taxifahrt ließ das Feuerwerk nicht nach. Kein Wunder, war gegen 0 Uhr des chinesischen Jahreswechsels.

Das Video zeigt ein bisschen, was rund um den Flughafen los war, aber gibt nicht annähernd den Eindruck aus der Luft wieder.


Die Wohnung, in der wir für meinen Aufenthalt unterkamen, war klein aber fein und ist die ehemalige Wohnung von HANs Großeltern. Super Sache, dass ich da einfach so schlafen konnte

Eingangsbereich mit abgetrennter Küche. Hat mich ein wenig
an Animes, die ich früher geschaut habe, erinnert
(Ja ich weiß, dass die aus Japan kommen ;))


kleines Wohnzimmer










Mein Bett, in dem ich immer wunderbar geschlafen habe, lag
wohl auch an den anstrengenden Tagen














Bad, auch hier wird beim
Duschen alles nass. Kennen
wir ja schon vom Hostel















Nach kurzem Ankommen sind wir dann gleich noch zu der neuen Wohnung seiner Großeltern gegangen, wo sich seine Famlie versammelt hat, um zusammen noch einen Neujahrssnack zu essen. Sein Vater sprach mich überraschend auf Deutsch mit Chinesisch-Schweizerischem Akzent an. Da war ich verblüfft. Aber er hatte Jahre lang für Schweizer Firmen gearbeitet. Das hätte ich nich erwartet, dass ich in Peking zum Deutsch sprechen komme :D

Als ich dann später im Bett war, hab ich soooo gut geschlafen, dass mich am Morgen nichtmal die Böller vorm Fenster wecken konnten. Und die Chinesischen sind echt laut :D

Sonntag, 10. Februar 2013

China Trip - Teil 2 - Guǎngzhōu

Kolonialgebäude auf Shamian Island
Am nächsten Morgen hat es leicht geregnet und es hat sich stark abgekühlt, sodass wir uns recht dick angezogen auf den Weg Richtung Innenstadt machten.
Dort haben wir eine Halbinsel besucht, auf der viele ältere Häuser stehen, die von der ehemaligen englischen Kolonialherrschaft im Opiumkrieg zeugen. Schon ein malerisches Örtchen in der sonst recht dreckigen Stadt. Anschließend gingen wir dann noch ein bisschen auf der Promenade, auf der ich am Vorabend ja schon war. Und da is mir das erste Mal so richtig aufgefallen, dass Chinesen einfach überall hinspucken, sogar in der U-Bahn hab ichs mal gesehen. Und das is nich einfach nur ein Spucken, was schon schlimm genug wär. Nein, die holen das von ganz tief unten. Mich hat es jedes Mal geschüttelt. Widerlich. Die Krönung ist noch, dass das unabhängig vom Geschlecht is, zumindest bei den älteren. Gerülpst wird auch, hat Johannes gemeint. Wie kriegen die denn n Mann ab?
 
Kitsch ohne Ende
Fake-Rocher
Anschließend sind wir noch auf ein paar Märkten gewesen, bei denen Kitsch ohne Ende angeboten wurde. Sind wir ja aber auch von den Märkten an der Tschechischen Grenze gewöhnt. Sogar Fake Rocher hatten sie. War aber auch nur die Verpackung, die so aussah. Innen war nur ein Klumpen alter Schokolade :/



Hygiene pur
Mittendrin war auch noch ein Lebensmittelmarkt, wo die Tiere frisch geschlachtet wurden. Vor den Kunden wurden die Innereien rausgeholt und die Schweinehälften wurden ohne sämtliche Hygiene in Schubkarren durch die Kante gefahren und dann zum Verkäufer gebracht. Da is mir der Appetit erstmal vergangen.

Kirche in Guangzhou
Zwischen den Gassen haben wir dann auch eine ziemlich große Kirche gefunden. Leider nicht begehbar aber ich war ein bisschen verwundert, weil ich dachte, dass Religion in China nicht so wirklich geduldet wird. Aber war alles halbwegs gepflegt, sogar n Pförtner gab es, der uns nicht aufs Gelände ließ.

Laternen- und Blumenmarkt
Seltsames Mädchen mit Schulranzen
Danach waren wir auf einer Parade mit vielen Blumen und Ständen für Schnickschnack. Es schien so, als wäre ganz Guǎngzhōu nur auf diese Straßen konzentriert. Sooooo viele Menschen. Und was die so anziehen. Kuscheltiermützen oder Haarreifen mit Ohren dran ist das normalste der Welt. Manche laufen auch in Schuluniform rum. Alle kaufen Windräder, die dann am Abend im Müll landen. Ich frag mich, ob es für die auch so komisch aussieht, wenn wir im Winter Lebkuchenherzen kaufen.

Nach einem nicht wirklich leckeren Mittagessen ging es dann ins Finanzzentrum, wo schon einige Hochhäuser stehen aber auch viele im Bau sind. In 2 Jahren sieht es da sicher schon völlig anders aus. Krass wie schnell dort Sachen entstehen.

Canton Tower
Außerdem war da auch ein großes Gelände, wo die Asian Games 2012 stattfanden, die von Johannes‘ Firma mit Lautsprechern ausgestattet wurden. Ein riesen Gelände an dessen Ende ein großer 600m hoher Fernsehturm, der Canton Tower, steht. Da es langsam dunkel wurde, ging auch die schöne Beleuchtung überall an.
Anschließend gingen wir in ein Einkaufszentrum Brasilianisch essen. Endlich mal wieder n ordentliches Stück Fleisch =) Gab sogar ein bisschen lateinamerikanische Musik. =)

Eine Rikshafahrt ist lustig, eine Rikshafahrt
ist schön! Ja, da kann man viele Häuser und
auch Fischerdörfer sehn...Holladiiiii...
Am nächsten Tag sind wir früh aufgestanden, um zu checken wie ich am besten wieder nach Shenzhen komme, von wo mein Flug nach Peking ging. Zur Bushaltestelle sind wir mit einem Mototaxi gefahren, welche immer die Rotphasen der Ampeln nutzen, um zu fahren :D. War schon ne rasante Fahrt aber nich zu rasant, wahrscheinlich weil wir zu zweit drauf saßen. Nachdem der Bus gebucht war, entschieden wir uns noch ein altes Wasserdorf am Stadtrand zu besuchen. Der Weg dahin war gar nicht so einfach. Erst mit der U-Bahn und bei unserer Haltestelle warteten schon weitere Mototaxis und eine Riksha mit Fahrrad (hatte aber n Elektromotor. Beschiss!!!). 

Zur Erinnerung: Ein FISCHERdorf
Mit der Riksha ging es dann zu dem Dorf. Hatten das Gefühl, mitten in der Pampa ausgesetzt worden zu sein, aber nach ein paar Metern kam dann doch das Fischerdorf zum Vorschein. War eigentlich ganz malerisch, aber halt sau dreckig. Vor allem das Wasser. Da fischt man maximal noch mutierte Forellen raus. :-X

Wieder zurück in Panyu hab ich nach einer kurzen Mittagspause dann den Bus nach Shenzhen genommen und den nächsten Teil meiner Reise angetreten.

Samstag, 9. Februar 2013

China Trip - Teil 1 - Wo ist Panyu???!!!!

Rechtsverkehr und Skyline von Shenzhen
Zum Chinesischen Neujahrsfest, ungefähr so wichtig, wie bei uns Weihnachten, gab es nochmal ein paar freie Tage an der Uni, die ich für eine China-Reise genutzt hab. Nach der Arbeit ging es dann mit dem Bus (ich musste auch noch Feiertagsaufschlag zahlen, Sauerei) nach Guangzhou, wo ich Johannes, der ja auch schon ein paar Mal in Hong Kong war, besuchen wollte.
An der Grenze musste ich erst aus Hongkong ausreisen, dann wieder in einen Bus steigen, ne Weile fahren und dann wieder aussteigen, um in China einzureisen. Danach wieder in einen anderen Bus einsteigen, um die Reise nach Guangzhou fortzusetzen. Ganz schön kompliziert. Vor allem weil das Englisch der Chinesen zunehmend nicht vorhanden war.
Während der Busfahrt, endlich mal wieder Rechtsverkehr =), fiel mir der chaotische Verkehr auf. Ampeln scheint nicht man nicht wirklich viel Beachtung zu schenken und Fußgänger haben sowas von gar keinen Vorrang. :D Verrückt, dass so wenig zu passieren scheint.

Monitor vom Gepäckraum






Im Bus hat ein Monitor den Gepäckraum angezeigt. Hab ich zum ersten Mal gesehen sowas. Aber was bringt es einem, wenn man sieht, wie sein Gepäck durch die Kante fliegt? :D
Auf der Fahrt durch Shenzhen (drittgrößte Stadt Chinas mit rund 20 Millionen Einwohnern, beginnt direkt an der Grenze zu Hong Kong) hab ich die vielen modernen Häuser bemerkt. Die Stadt ist ähnlich wie Hongkong auf Hightech und Luxus ausgelegt. 
An den Stadträndern von Shenzhen und Guangzhou war dann überwiegend Industrie. Von da kommt die schlechte Luft also nach Hong Kong. ;D

Blick von der Uferpromenade
So und dann fing das Bangen an. Die Frau am Busticketschalter hat gemeint, dass der Bus auch in Panyu hält, ein Stadtteil von Guangzhou, in dem Johannes wohnt. 
Aber vielleicht hat sie einfach meine Frage nicht richtig verstanden oder ich nicht ihre Antwort. Schlussendlich fuhr mein Bus aber ins Zentrum von Guangzhou und ich hatte keine Möglichkeit Johannes bescheid zu sagen. 
Seine genaue Adresse wusste ich auch nicht. So musste ich erstmal mit dem Busfahrer und ein paar Passagieren reden, wie ich am besten nach Panyu komme. Dabei musste ich tatsächlich ein bisschen Chinesisch gebrauchen. =) 
Nach ersten Aussprachefehlern von mir konnt ich ihnen dann klar machen, dass ich nach Panyu will (anfangs hab ich immer Panju gesagt, dabei wird es Panjü ausgesprochen, was ich eigentlich durch meinen Unterricht hätte wissen müssen aber ich hab mich darauf verlassen was Johannes immer gesagt hat und das war Panju. Auf Kantonesisch wurde das ganze dann noch zu Punjü und dann hatten wir es =). Mit wurde gesagt, dass ich am nächsten halt aussteigen sollte, wo eine Metrostation war.


Ausbeute nach 5 Minuten Spaziergang an der Uferpromenade
Ausgestiegen, keine Metrostation gefunden, dafür aber gleich ein Geldautomat, wo ich meine ersten Yuan abgehoben hab. Nach einer halben Stunde Rumfragerei bei der ich von einer Richtung in die andere geschickt wurde und einem Spaziergang an der Uferpromenade bei der ich mit Visitenkarten für Bordelle überhäuft wurde, hab ich dann auch die Station gefunden. 
Letztendlich konnten mir nur 3 Franzosen, die ersten Nicht-Chinesen die ich gesehen hatte, weiterhelfen. Ich wusste nicht wirklich, ob ich Kantonesisch oder Hochchinesisch bei den Einheimischen versuchen sollte. Die einen sprachen das, die anderen das. Verwirrend.

Route meines China Trips (hellgrüne Linie)


 
Naja, jedenfalls hab ich dann die U-Bahn nach Panyu genommen und war dann auch nach einer Stunde Fahrt da. Johannes wusste ja aber immer noch nich, wo ich bin also hab ich mich auf die Suche nach einem freien W-LAN begeben und wurde bei einem Hotel fündig. Außerdem ist mir noch aufgefallen, dass es dunkle, nicht beleuchtete Orte in Guangzhou gibt. Undenkbar in Hong Kong.
Eine viertel Stunde später hat er mich dann abgeholt und wir gingen erstmal ein Bierchen trinken bei dem wir Plände für die nächsten zwei Tage machten und danach zur Massage. Eine Stunde Thai-Massage tut ganz schön weh. Angenehm ist was anderes aber danach wars dann doch ein entspanntes Gefühl.
Außerdem haben die uns immer auf Kantonesisch zugetextet, viel hab ich aber nich verstanden, nur, dass sie gerätselt haben, wo wir herkommen, was ich dann freudig beantwortet hab^^
Danach ging es dann in seine WG, wo er mit einem französischen Pärchen wohnt, dass auch in seiner Firma arbeitet. Auf dem Weg kamen uns kaum Menschen entgegen, was wohl auch wegen dem Chinesischen Neujahrsfest, was alle bei ihren Familien verbringen, so war. 
Aber generell wird es Nachts ruhiger und die Stadt schläft im Gegenzug zu Hong Kong.