Dienstag, 12. Februar 2013

China Trip - Teil 4 - Ungewohnte Kälte im Himmelstempel

LATERNEN!!!!
Für diesen Tag stand am Vormittag ein Park mit einem Neujahrsmarkt (ziemlich vergleichbar mit unseren Weihnachtsmärkten) auf dem Programm. Auf dem Weg dahin machte mich die Kälte schon ganz schön fertig. Ich war ja nichts mehr gewohnt. -5°C gibt es in Hongkong gar nicht. Und ich habe Schnee gesehen, wenn auch nur ein wenig. Aber ich hab mich total gefreut. =) 
In der Mitte des Parks gab es einen zugefrorenen See auf dem Schlittschuh gelaufen und Schlitten gefahren wurde. War schon schön anzusehen, wie die Familien sich amüsierten.
 
Zugefrorene Seen zum Schlittschuhlaufen. Keine Ahnung,
wann ich das das letze Mal in Deutschland gesehen hab.





Bekannt ist der Park für seine Pavillons. Ein paar davon habe ich gesehen und konnte mir vorstellen, wie idyllisch das im Sommer sein muss, mal abgesehen von den vielen Menschen.
Nach einer Runde in dem Park kauften wir uns ein "Milch-Tee-Getränk" - hauptsächlich gelöstes Pulver -, um uns aufzuwärmen. Etwas später gabs dann noch so etwas wie Grillfackeln, die schön gewürzt waren. In meinem Mund war es dann zumindest wieder warm. ;)




Rodeln in der Großstadt. *gähn*
(unter dem Schnee ist extra ein Stahlgerüst dafür)


einer der kleinen Pavillons


















Anschließend ging es mit dem Bus (öffentliche Verkehrsmittel sind in Peking sogar noch günstiger als in Hongkong) in den Süden Pekings zum Himmelstempel, eines der bekanntesten Wahrzeichen. 1420 gebaut, diente er den Kaisern der Ming und Qing Dynastien, um dort den Himmel anzubeten oder Opfer zu bringen, um für gute Ernten und begünstigenden Regen zu bitten.

Endloser Weg bis zum Himmelstempel, da ist sogar extra ne
blaue Linie, damit man hinfindet :D



Der eigentliche Tempel ist von einem riesigen Park umgeben, durch den man erstmal durchlaufen muss. Insgesamt ist die Fläche 273 hectar (also etwa 140 Fußballfelder) Der Grund für die Dimensionen ist mir nicht ganz klar. Wahrscheinlich damit der Kaiser seine Ruhe vorm gemeinen Pöbel hatte.
Jedenfalls war der Weg bis zum eigentlichen Tempel ganz schön lang und kalt (*jammer*). 

Prozession für die Gebetszeremonie






Der kleine da in der Mitte ist der Kaiser mit nem Gefäß voll
Wasser, dass er gleich verschütten wird.


Endlich angekommen, gingen wir direkt hoch zum Tempel, wo schon eine Menge Menschen warteten. Wir waren nämlich zufällig genau zum richtigen Zeitpunkt dort, zu dem die Gebetszeremonie des Kaisers nachgestellt wurde. Das wird wohl nur einmal im Jahr zum Neujahrstag gemacht. Ein Glück. 








Ein paar Mal ging der Kaiser die Stufen zum Tempel hoch und hat dort Wasser verschüttet. Begleitet wurde das ganze von seiner beträchtlichen Gefolgschaft und zeremonieller Musik. War schon irgendwie beeindruckend und majestätisch.
Auf einem Plateau in der Nähe des Tempels befand sich der himmliche Mittelstein (mal frei übersetzt) auf dem die Opfergaben dargeboten wurden. Und jeder Besucher hatte den Drang, einmal auf diesem Stein zu stehen, was in einem Gedränge und Gestoße ausartete.

der Himmelstempel

Kampf um den Stein in der Mitte. Verrückte
Chinesen, jeder will anscheinend geopfert
werden. Das ist mal Patriotismus. :D













Kirche mitten in Peking. Wenn man das so
sieht, denkt man nicht, dass das Christentum
in China gerade noch "geduldet" wird.












Anschließend, als wir das Tempelareal wieder verlassen hatten, gönnten wir uns einen Kaffee und dann besorgte ich mir noch vorsorglich Schal und Handschuhe in einer Straße, die beliebt für ihre Einkaufsmöglichkeiten ist.
Nach einem kurzen Einkaufsbummel, der auch wieder an einer Kirche vorbeiführte, entschlossen wir uns dazu in der Nähe in einem Restaurant, dass für Hot Pot bekannt ist, zu essen. Ich hatte davon in Hong Kong schon eine Menge gehört, es aber nie ausprobiert. Warum dann nicht in Peking? ;) Der Nachteil war, dass der Laden wohl der beste in Peking für Hot Pot ist. Dementsprechend lang mussten wir auf einen Tisch warten, Hat sich aber gelohnt. =)

Hot Pot mit vielen leckeren Zutaten



Hot Pot (Heißer Topf) ist im Grunde mit Fondue vergleichbar. Man erhitzt Wasser in einem Gefäß und fügt Gewürze dazu. Erhitzt wurde in diesem Restaurant noch recht traditionell mit Holzkohle wie in einem Kamin in der Mitte. Drumherum befand sich kreisförmig die "Suppe". Nach kurzer Zeit konnte man auch schon loslegen und die gewünschten Zutaten, wie Kalbsfleisch, Tofu, Pilze, Rind, Kartoffeln und verschiedenstes Gemüse darin kochen. Hat echt Spaß gemacht und ist wie auch Fondue eine langwierige Sache, bei der man sich gut unterhalten kann.

Das Opernhaus in Peking alias "das kochende Ei"

Der Heimweg führte uns noch am Tian Anmen Platz vorbei, wo der nächste Tag beginnen sollte, und zur berühmten Oper in Peking, die von den Einheimischen auch "kochendes Ei" genannt wird. Das war am Abend ein echt toller Anblick mit dem ruhigen Wasser um das Opernhaus herum, was einen wirklich vermuten lässt, dass die Oper Ei-förmig ist.
Mit diesen letzten Bildern ging ich voller Spannung auf den nächsten Tag ins Bett.

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