Eigentlich wollte ich an diesem Wochenende von Freitag bis Sonntag nach Macau. Das war schon länger geplant, weil zwei Austauschstudenten dort ihren Geburtstag feiern wollten.
Für Samtag Morgen wurde jedoch wieder ein Meeting einberufen bei dem auch ich eine Präsentation halten sollte. OK, dann eben nur von Samstag zu Sonntag nach Macau.
Freitag kam dann eine Mail, dass das Meeting auf Sonntag verschoben wird, da am Samstag auf einmal völlig überraschend Studieninformationstag war...*grummel*...Macau fiel damit komplett ins Wasser und ich konnte mich auf ein arbeitsreiches Wochenende einstellen.
Allgemein finde ich die Arbeitsmoral hier sehr gewöhnungsbedürftig. Termine am Wochen-"ende" sind vollkommen selbstverständlich. Und grade für die Doktoranden ist es völlig normal, die ganze Nacht im Labor zu sein, um endlich Ergebnisse zu haben. Wir (mich eingeschlossen) müssen ab jetzt nämlich jede Woche eine Präsentation halten. Egal ob man vorzeigebare Ergebnisse hat oder nicht. Und das wahrscheinlich immer Samstag oder Sonntag. Wenn meine Kollegen wenigstens auch rummurren würden, fiel es mir leichter, mich anzupassen, denk ich. Aber da es für die komplett normal zu sein scheint, sich kaputt zu schuften, komm ich damit noch weniger klar. Kollektives Jammern motiviert mich meistens =) Aber so...
Naja...Wochenendausflüge kann ich damit nur noch spontan machen und wenn, dann nur in Hongkong. Die schöne Zeit ist also vorbei. Aber dadurch werde ich wenigstens angetrieben was zu machen. Unter Druck kann ich immer besser arbeiten. Vorallem Zeitdruck :D Vielleicht gewöhn ich mir sogar mal an, alles rechtzeitig und nicht erst kurz vor Ablauf der Frist zu machen. Wenn ich noch was erleben will und damit ihr weiterhin etwas zum Lesen habt, muss ich einfach mein Zeitmanagement deutlich verbessern. =)
Da mein bisheriges Büro doch eher einem Großraumlabor am Tag der Offenen
Tür entsprach, hatte sich mein Betreuer gekümmert, dass ein anderer
Arbeitsplatz für mich entrümpelt wird. Mittlerweile störte mich dann doch das Kommen und Gehen der ganzen studentischen Hilfskräfte (gefühlt vom ganzen Fachbereich), die sicher nur ihrer Arbeit nachgingen. Vorallem waren sie immer dann draußen, wenn deren Handy klingelte. Klingeltöne mit Ohrwurmpotential. Nicht gut, wenn man Deutscher ist und es gewöhnt ist, sich nur auf eine Sache zu konzentrieren. :D
mein neuer Arbeitsplatz =) |
An meinem neuen Schreibtisch habe ich deutlich mehr Ruhe, maximal ein bis zwei Kollegen, die mit mir den Raum (es ist auch ein Labor) teilen und einen ziemlich ramponierten aber deutlich bequemeren Bürostuhl (vorher war es eher ein Barhocker :D ). Ein Bildschirm stand da auch rum. Ich war einfach mal so frei, alle zugehörigen Kabel im Labor zusammenzusuchen und ihn an meinen Laptop anzuschließen. Ist schon viel komfortabler. =) Ein Erste-Hilfe-Kasten hängt auch direkt überm Schreibtisch. Also falls ich mir beim Tippen den kleinen Finger verstauche, kann ich mich augenblicklich medizinisch erstversorgen. :D Die Klimaanlage ist auch direkt über mir, sodass ich, wie ihr seht, lange Hose und Pullover tragen muss, damit ich nicht friere. Nur Extreme hier in Hongkong ;)
Hier werde ich jetzt also die nächsten Monate arbeiten, Kaffee schlürfen, Mittag verdauen, schlafen, mit dem anderen Auge Papers lesen, jeden Freitag oder Samstag Präsentationen vorbereiten und verzweifelt über Messergebnissen sitzen, die nicht meinen Erwartungen entsprechen. ;)
Was mich am meisten beeindruckt ist wirklich der Erste-Hilfe-Kasten, der dir bei Problemen mit deinem kleinen Finger helfen wird! :D
AntwortenLöschenAber sag mal Pitti, was machst du eigentlich in Hongkong?
Drauf warten, dass du herkommst ;-)
Löschen