Sonntag, 30. September 2012

Mid-Autumn Festival

Mooncake mit gesalzenem Eigelb als Füllung



Zur Zeit ist hier das Mid-Autumn Festival, eins der 4 wichtigstens chinesischen Feste, im Gange. Das ist eine Art Erntedankfest, was hier sehr familiär gefeiert wird. Traditionell schenkt man sich gegenseitig Mooncakes, die man dann teilt.
 Die originalen Mondkuchen sind außen süß und enthalten in der Mitte ein gesalzenes Eigelb, dass den Vollmond symbolisieren soll. Das Mid-Autumn Festival wird nämlich auch als Mondfest bezeichnet, da es am 15. Tag des 8. Mondmonats des chinesischen Kalenders gefeiert wird.
Die Mischung von Süßem mit Salzigem entspricht dem Verständnis von Ying und Yang. War trotzdem nicht mein Fall. Also Eigelb rausgeschabt und den Rest gegessen. Selbst dann nicht die beste Süßspeise, die ich je hatte aber ok. Man muss es eben mal probiert haben. ;)

Mooncakes mit süßer Füllung und Schokosoße


Später habe ich dann noch komplett süße Mooncakes gegessen. Die waren echt lecker. Richtig isst man sie auch, wenn sie im Gefrierfach waren und man sie dann 10 Minuten bei Zimmertemperatur stehen lässt. Zusammen mit Schokosoße...köstlich. Die Füllungen waren hier zum Beispiel Mango und Schoko. 
Das war auch so ziemlich das erste Mal, dass ich in Hongkong richtig etwas Süßes gegessen habe. Sonst hatte ich nie wirklich Appetit darauf. Schon seltsam. =)


riesige begehbare Laterne





Am Samstag waren wir dann beim Lee Kum Kee Laternenfest, eine Art Rummel, bloß viel bodenständiger. Hier geht die ganze Familie hin um sich gemeinsam die Laternen anzuschauen. Es waren wirklich alle Altersgruppen vertreten.







Laternen innerhalb der begehbaren Laterne



Die Laternen gab es in groß und klein, in rund und in Form von Figuren. Ein buntes Spektakel. =)
An einem Stand konnte man Wünsche auf einen Zettel schreiben und an eine Wand pinnen. Kostenlos =) In Deutschland hätte das jeder sofort vermarktet.


Laterne in Form einer Figur







Alles in allem war das eigentlich gar nicht viel, aber die bunten Laternen und die vielen Familien haben einfach eine schöne Stimmung verbreitet. Und ich konnte natürlich ein paar Fotos für euch machen ;)

Laternendrache
Am Sonntag (30.09.) war dann mit dem Vollmond auch der Höhepunkt des Mondfestes. Viele Familien trafen sich, um bei einem Grillabend und im Mondschein beisammen zu sein.

endlich liegt das Fleisch auf'm Rost
Da dachten wir uns, wir nehmen daran einfach mal teil. Also haben wir Grillgut gekauft und uns auf den Weg zu einem der vielen Grillplätzen gemacht. Nach über 80 Minuten mit Bahn und Bus fanden wir dann einen völlig okkupierten Grillplatz vor. Alles voller Hongkongesen, die uns nicht wirklich an die Grillplätze ließen, was ich aber verstehen kann. Wir haben shcließlich nichts mit dem Fest am Hut und sie wollen es einfach so begehen, wie sie es gewöhnt sind. Mit Familie und Freunden und nicht mit irgendwelchen Fremden.


Vollmond



Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir endlich mit knurrendem Magen (die Duft nach Gebratenem in der ganzen Gegend war echt fies) einen Platz für uns beanspruchen konnten. Bei Würstchen und Steaks (erstaunlich gutes Grillgut, muss ich sagen) ging für uns damit das Mid-Autumn Festival zu Ende.

Freitag, 28. September 2012

Chinesisch, Auswahltraining und Besuch aus Guangzhou

Letzten Mittwoch hatte ich meine erste richtige Stunde Chinesisch. Die Dozentin ist ziemlich cool, spricht verständlich Englisch und man hat auch Respekt vor ihr. Also eine gute Grundlage für einen erfolgreichen Kurs. Aber sie hat uns erstmal gesagt, warum Hongkong schlecht ist zum Putonghua (Mandarin) lernen.

Beispiele für den Unterschied zwischen traditionellen und
vereinfachten chinesischen Schrftzeichen
Zum einen sprechen die Leute hier Kantonesisch, die Aussprache kann man hier also nicht auf der Straße lernen. Die Bedeutung der Schrift ist im Wesentlichen die gleiche, aber in Hongkong werden im Gegensatz zum Rest von China die traditionellen, komplizierteren Schriftzeichen verwendet.
Die Volksrepublik hat im Laufe der 10-jährigen Kulturrevolution unter Mao Zedong die traditionellen Schriftzeichen mit neuen vereinfachten Schriftzeichen ersetzt. Hongkong als damalige Kolonie Großbritanniens blieb davon verschont. Vieles der traditionellen Kultur wurde während dieser Zeit "abgeschafft", so wie ich das verstanden habe. Aber das soll keine Geschichtsstunde werden.
Die Stunde ging relativ schnell vorbei, viel gelernt haben wir nicht, abgesehen von der Aussprache der Pinyin-Schrift, der Umschreibung der chinesischen Schriftzeichen mit lateinischen Buchstaben.

Direkt im Anschluss war das Auswahltraining für das Tischtennis-Team der Universität. Etwa 40 Anwärter, darunter ein Nicht-Chinese ;). Die ersten Auswahlrunden wurde nur auf Ballsicherheit geprüft. Ich konnte bei allen knapp (knapp wegen meiner lausigen Rückhand) bestehen und kam unter die letzten 4. Dass muss man sich mal überlegen. Ich (Kreisliga) komme in China unter die besten 4 von 40 Bewerbern.
Nun ging es ran gegen jeden des schon bestehenden Teams. Da sah es dann duster für mich aus. Einen Satz konnte ich gewinnen, mehr war nicht drin. Ins Team kamen nur die besten 2. Also knapp verfehlt. Aber ich kann behaupten, dass ich schonmal gegen Chinesen Tischtennis gespielt habe. Und 4. von 40 ist schon gar nicht so schlecht, finde ich. =)
Johannes, Danny und ich an der Promenade von
Tsim Sha Tsui
Beim Einspielen habe ich einen kennengelernt, der auch im Wohnheim lebt. Mit dem habe ich dann später ausgemacht, dass wir einfach an die hauseigenen Platten gehen. Zumindest so komme ich zu meinem Training. ;)

Am nächsten Tag wurde ich dann spontan von Johannes besucht. Ich kenne ihn schon seit dem Gymnasium und er studiert auch an der FH Jena. Für seine Bachelorarbeit hat er sich entschlossen nach Guangzhou zu gehen. Das liegt etwa 100 km nord-westlich von Hongkong, ist also quasi gleich um die Ecke. Da er wegen eines Visumsantrages eh nach Hongkong musste, haben wir uns direkt mal getroffen und einen Kaffee an der Promenade getrunken.

Montag, 24. September 2012

Eine Seefahrt, die ist lustig...

Endlich habe ich sie mal gesehen, die Symphony of Lights, die Lichtershow, die man jeden (JEDEN!!!) Abend um 8 von Kowloon aus mit Blick auf Hong Kong Island sehen kann. Kurz vorher wird sie per Lautsprecher an der Promenade angekündigt und dann auch musikalisch untermalt. Am Anfang ging es relativ verhalten los. Ein paar Laserstrahlen da, ein paar blinkende bunte Lichter dort. Ich dachte mir: "Sie geht ja 15 Minuten. Sie müssen sich ja schließlich steigern." So viel zu meiner Theorie.
Es wurde nicht wirklich besser. Ich hatte mir deutlich mehr von dieser Lichtshow erwartet. Seht selbst, aber ihr müsst ein bisschen vorspulen, weil vorher noch angekündigt wird, wie überragend die Show ist:


Enttäuscht und durchnässt (geregnet hatte es auch noch) machten wir uns dann auf die Suche nach einem Restaurant fürs Abendessen, um den Abend wieder aufzuhellen, was eigentlich die Lichtshow tun sollte.

unser kleines Boot
Am Tag darauf war ich auf einer Tour mit einem Boot, das von uns (30 Austauschstudenten) gemietet wurde. Am Morgen sah es noch gar nicht nach gutem Wetter aus. Die ganze Nacht hatte es geregnet. Aber sobald wir auf dem Boot waren, kam die Sonne richtig raus, was natürlich gleich zum Sonnenbaden genutzt wurde. =)

Klippen in der Nähe von unserem Strand

















Nach einer kurzen Fahrt hatten wir dann auch schon unser erstes und letztes Ziel erreicht. Ein einsamer Strand mit weißem feinen Sand. Einsam aber auch nur, weil wir die ersten dort waren an dem Tag.

"einsamer" Strand auf der Insel Kau Sai Chau
Kurz nach uns trafen noch viele andere Boote ein, was den Strand dann eher in ein Tourismuszentrum verwandelte. Aber wir hatten kurz den Strand ganz für uns. =)
Nachdem wir zum Strand und zurück geschwommen waren (so viel Luxus hatten wir dann doch nicht, dass wir bis ans Ufer gebracht worden wären), wurde der Rest des Tages auf dem Boot bei mitgebrachten Getränken und selbst geschmierten Sandwiches (waren die lecker!!!) verbracht. Und ab und zu wurden natürlich Sprünge vom Boot ins Wasser gewagt. Oder man hat einfach die angebaute Wasserrutsche benutzt, um sich abzukühlen. =)

Tubing biscuit, hier zum Chillen zweckentfremdet

Etwa jede Stunde kam ein Speedboat vorbei und hat ein paar von uns abgeholt, um mit ihnen Tubing (man liegt da quasi auf einer Luftmatratze und wird vom Boot mit hohe Geschwindigkeit über das Wasser und die Wellen gezogen) oder Wakeboarden zu fahren.
Wakeboarding hab ich selbst ausprobiert, in der Hoffnung, dass es ähnlich wie Snowboarden ist. Ist es auch, aber erst wenn man aufrecht auf dem Brett und auf der Wasseroberfläche steht.
Man wird dabei auch vom Speedboat gezogen und hat eine Art Surfbrett an die Füße geschnallt. Ich habe echt mein bestes gegeben aber nach 6 oder 7 Versuchen habe ich dann jemand anderes sein Glück versuchen lassen. Eins zwei mal war ich aufrecht auf dem Wasser, hab dann aber vergessen das Board zu drehen und mich nach hinten zu lehnen. Also bin ich wieder Kopf über ins Wasser gestürzt. :D Ist recht viel auf einmal, was man da beachten muss. Und man hat nicht viel Zeit zum überlegen. ;)
Der Trip mit dem Speedboad hat etwa eine Stunde gedauert, sodass ich einen ganz schön starken Sonnenbrand bekommen hab. Auf offener See ist die Sonne noch mal n ganz schönes Stück stärker. Die kommenden Nächte waren jedenfalls alles andere als angenehm, wie ihr euch vorstellen könnt.

Wo bin ich? ;)
Als ich wieder auf unserem normalen Boot war, kamen dann ab und zu Jetski-Fahrer vorbei und luden uns ein, eine kleine Runde zu drehen. Da sag ich nicht nein. ;) Die Dinger haben echt einen Affenzahn drauf. Bei Highspeed und in der Kurve sagte mein Fahrer dann auch noch, ich solle aufstehen, weils dann noch besser ist. Total verrückt der Typ. Mal allein einen Jetski fahren, das wär was. =)

Kurz nach Sonnenuntergang machten wir uns dann wieder auf den Rückweg, natürlich ohne zu vergessen, ein Gruppenfoto zu machen.

PS: Ich habe mal Einstellungen am Blog verändert. Somit müsste jetzt jeder Kommentare erstellen können, auch ohne sich irgendwo anzumelden. Einfach Anonym als Profil auswählen und schon müsste es gehen.
Außerdem habe ich eine Uhr hinzugefügt, wem es noch nicht aufgefallen ist, sodass ihr sehen könnt, wie spät es gerade bei mir ist.

Sonntag, 23. September 2012

Martial Arts, Guzheng und Karaoke

Bei einer kleinen Willkommensveranstaltung für Austauschstudenten im Wohnheim, wurden uns erst ein paar Videos über Hongkong gezeigt. Darunter auch ein Ausschnitt über Silvester:


Einfach nur der Hammer. Also wer mich zu Silvester besuchen möchte, ist hiermit recht herzlich eingeladen!
Danach gab es eine Vorstellung von Martial Arts, bei der verschiedene Bewohner des Wohnheims, die das in ihrer Freizeit machen, einen Kampfstil vorstellten. Der mit dem langen Schwert war ganz schön eindrucksvoll. Und eins ist sicher: Ich möchte keinem allein im Fahrstuhl begegnen. :D
Anschließend gab es noch eine Vorstellung von drei jungen Frauen, die ein traditionelles chinesisches Instrument, Guzheng genannt, spielten. Eine davon ist sogar amtierende Meisterin seit den letzten Meisterschaften in Peking. Es klang auch wirklich sehr schön. Eine Mischung aus Harfe und gezupfter Gitarre würde ich sagen. Hört selbst:


Nadine und ich beim Karaoke
Nick und Wilson haben anscheinend ein
Duett gefunden. Schon ein schönes Paar :D
Danach entschlossen sich einige, in eine Karaokebar zu gehen. Ich war erst nicht so begeistert, weil es wieder so schien, als würden wir eine riesige Gruppe werden. Aber allein im Zimmer hocken wollte ich auch nicht und da ich das sowieso endlich mal machen wollte, schloss ich mich an. Die Bar hieß Red Mr. Dort gab es über 50 Räume, die man für einen Abend mieten konnte, inklusive ein paar Getränke. So kam jeder mit 150 HKD davon und wir hatten eine Menge Spaß, wie man glaube ich sehen kann. :D Der Abend hat sich also vollkommen gelohnt und ich hätte es bereuht, wenn ich nicht mitgegangen wäre.

Dienstag, 18. September 2012

Arbeitsalltag

mein bescheidenes "Büro"
Damit ihr nicht denkt, dass ich nur am Feiern bin, werde ich mal etwas über mein Praktikum erzählen.
Wenn ich nicht gerade versuche, Verantwortliche für Labore zu kontaktieren, sitze ich die meiste Zeit in diesem Labor (siehe Bild links). Der freie Platz an der Seite wurde extra für mich zur Bürofläche umfunktioniert. Aber was hier echt schlimm ist: 
Es ist arschkalt in den Laboren, insbesondere, wenn man direkt unter den Klimaanlagen sitzt. Ich überlege echt schon, einen Pullover mitzunehmen. =)

Ich hab auch langsam ein schlechtes Gewissen. Gestern hab ich am Abend um 9 Feierabend gemacht und in meinem Labor/Büro waren immer noch 5-6 Leute am werkeln. Und es ist nicht so, dass die erst gegen Mittag aufkreuzen (so wie ich meistens ^^). Auch mein Betreuer ist von früh bis spät an der Uni (aber vielleicht nur jetzt am Anfang des Semesters, da haben Professoren ja bekanntlich am meisten zu tun). Trotzdem. Ich dachte schon von Deutschen, dass sie leben um zu arbeiten und nicht umgekehrt. Aber hier ist das ja fast noch schlimmer.
Außerdem gilt es eigentlich als illoyal, wenn man nach dem Chef kommt und vor dem Chef geht. Demnach müsste ich schon komplett unten durch sein! ;)

Zugang zur PolyU zum Feierabend
Als ich dann nach Hause ging, wurden alle auf dem Campus per Lautsprecher darauf hingewiesen, dass ein Ausgang stark überfüllt sei und man doch bitte, wenn möglich, einen anderen Ausgang benutzen soll. Auch Security Guards, die der Uni angehören, haben geholfen den Fußgängerverkehr so zu leiten, dass es keinen Stau gibt und gesitteter Linksverkehr auf den Fußwegen herrscht. 
Das nenne ich mal erfolgreiche Vermeidung von Massenpanik. =) Aber ich glaube auch, dass es hier notwendig ist bei den vielen Studenten und Angestellten an der Uni und sicher auch an anderen Orten in Hongkong.

Verkehrsführung für Fußgänger =)

Selbst in den Subways (unterirdische Fußwege, die die Eingänge der MTR-Stationen miteinander verbinden) wird man angehalten, Linksverkehr einzuhalten. Verkehrsführung bis ins Detail =)

Montag, 17. September 2012

Sonne, Strand und Meer


am wenig besuchten Strand angekommen =)
















Sonnenuntergang am St. Stephen's Beach

Endlich mal wieder richtig tolles Wetter. Das wurde natürlich genutzt, um an einen Strand auf Hong Kong Island zu fahren. Wieder als große Reisegruppe machten wir uns auf den Weg und nach etwa 1 1/2 Stunden mit MTR und Bus sind wir auch schon angekommen. Ist schon erstaunlich, was diese Stadt alles bietet und wieviel in so kurzer Zeit und mit wenig Geld zugänglich ist. Viel zu erzählen gibt es dazu natürlich nicht, also genießt einfach die Bilder. =)

 









Wie ihr seht, ist es im Moment noch wie Urlaub hier für mich. Zumindest die Wochenenden. Auf jeden Fall lässt es sich so leben. =)

Entdeckungstour

Am Freitag hatte ich dann meine Orientation-Veranstaltung. Mit großer Erwartung fieberte ich ihr entgegen, in der Hoffnung, auch mal Krach machen zu dürfen. Aber da lag ich vollkommen falsch. Stattdessen durfte ich mir nur öde Vorträge anhören, bei denen ich über Sachen informiert wurde, die ich längst in den geschickten Broschüren und E-Mails (teilweise mehr als 10 am Tag) nachlesen konnte. Aber man hat mal einen Überblick bekommen, wo die ganzen Austauschstudenten herkommen, 36 davon aus Deutschland.

Dim Sum
Samstag wurde ich dann von Eleanor eingeladen, Hongkong zu erkunden. Ich dachte erst, es würde eine kleine gemütliche Gruppe werden. Stattdessen zogen wir dann mit 20 Leuten los. Also mussten wir dauernd warten, bis alle da sind, und das an jeder Station. Das war ein bisschen nervig. 
Das erste Ziel war ein 3-Sterne Michelin Restaurant für Dim Sum. Dort wurden wir dann in einem VIP-Raum in der oberen Etage untergebracht. Aufgetischt wurden ziemlich viele Gerichte, von denen jeder nur gekostet hat. Trotzdem waren am Ende alle pappsatt^^. Und das für nur 70 HKD in 'nem Top-Restaurant. Was will man mehr? =)

Markt am Straßenrand
Auf dem Rückweg zur Bahn ist mir dann aufgefallen, dass mir die Marktstände an der Straße irgendwie sehr bekannt vorkommen. Zu kaufen gab es alles mögliche aber vor allem Kitsch und Spielzeug. Also sehr ähnlich, wie an der deutsch-tschechischen Grenze. ;)

Koi-Teich im Nan Lian Garden
Danach ging es zum Nan Lian Garden und dem Chi Lin Kloster. Der Garten war echt schön, aber irgendwie sehr künstlich und voll von Touristen (uns eingeschlossen), sodass er nicht wirklich eine entspannende Wirkung auf mich hatte.

da geht mir ein Licht auf...vielleicht :D


Im Chi Lin Kloster gab es dann eine Lampe auf dem Hof, von der gesagt wird, dass sie einen erleuchtet, wenn man sie berührt. Mal sehen, ob das bei mir geklappt hat. :P

Ziemlich kaputt und durchgeschwitzt, weil ich auf die tolle Idee kam eine lange Hose anzuziehen (am Morgen hatte ich ein Meeting, wo ich etwas formaler angezogen sein wollte) machten wir uns erstmal auf den Heimweg um uns frisch zu machen.

Jazzband in der Jazzbar Ned Kelly's Last Stand










Dann ging es nach Tsim Sha Tsui in eine Jazzbar. Das war echt der Wahnsinn. Die Band, fast ausschließlich Phillipinos, hatte es sowas von drauf. Man konnte gar nicht anders, als sich zur Musik zu bewegen. So ging der Abend bei toller Musik und gutem Bier ziemlich rasant vorbei. Danach fiel der Entschluss, uns noch an die Promenade zu setzen und die Ruhe zu genießen. Ich bin echt froh, diesen Ort entdeckt zu haben. Weil man da echt gut abschalten, entspannen und sich von den Menschenmassen erholen kann.

Sonntag, 16. September 2012

Quer durch Hongkong

Nachdem ich am Donnerstag neben den normalen Praktikumsaufgaben wieder einige organisatorische Sachen (die Bürokratie hier ist manchmal schlimmer als in Deutschland) erledigen musste, bin ich mit Wilson und seinem Onkel essen gegangen. Sein Onkel hatte uns nämlich eingeladen. Dabei ging es in den nordwestlichen Teil von Hongkong. Eine Ecke, an der ich bisher nur mit dem Bus vom Flughafen aus vorbeigekommen bin. 
Nach einer recht zügigen Taxifahrt durch den Spaghettihaufen von Schnellstraßen ging es dann in eine doch recht düstere Seitenstraße mit ärmeren Lebens- und Wohnbedingungen als ich sie bisher gesehen hatte. Trotzdem hatte sich da ein gut besuchtes chinesisches Restaurant versteckt. 
Die Bestellung übernahm Wilsons Onkel und ich ließ mich überraschen, was alles aufgestischt wurde. Das war nämlich einiges. Gans, Fisch, Garnelen mit Brokkoli, Nudelsuppe, Tofu und Gänsefüße (das einzige was ich dann nicht probieren wollte ;), Wilson auch nicht) stand dann alles vor uns. Alles in allem sehr lecker und da ich mich jetzt schon sehr an die lokale Küche gewohnt habe, ist mir auch alles gut bekommen. 
Glücklich und mit überfülltem Magen ging es dann wieder an die frische Luft, wo mir der Kontrast zwischen den Lebensbedingungen noch einmal deutlich wurde. auf der einen Seite kleine heruntergekommene Häuser und direkt dahinter die Schnellstraße und 40-stöckige Hochhäuser. Es scheint sie also auch hier zu geben, die große Lücke zwischen Arm und Reich.

von links nach rechts: Charmaine, Ich,
Judith und Nadine in einem
Photoautomaten im Volar
Wieder im Wohnheim angekommen, machte ich mich auch schon fertig für die Semesteranfangsparty der Austauschstudenten aller Unis in Hong Kong. Dabei habe ich mich mit Judith, Nadine und Charmaine (Wilson konnte, wegen der Arbeit nicht mit) auf den Weg nach Lan Kwai Fong (ist so ziemlich der einzige Ort in Hongkong der mir bisher zum Feiern bekannt ist) begeben. 
Als wir den Club "Volar" dann endlich gefunden hatten, erwartete mich ein Problem. Ich wurde nicht mit Shorts reingelassen. Ich wusste überhaupt nicht, dass es da einen Dresscode gibt, in Jena für Parties dieser Art ja eher ungewöhnlich. Aber ich bin ja nicht blöd. Also hab ich mich nochmal angestellt und dem Bodyguard dann meinen Personalausweis unter die Nase gehalten, damit er überprüfen kann, dass ich über 21 bin. Dadurch nicht mehr meine Hose beachtend, war dann plötzlich alles OK und ich war doch drin, wo die Mädels bereits warteten.
Die Party selbst ist eigentlich nicht wirklich erwähnenswert. Laute Musik in einem völlig überfüllten Club bei dreisten Preisen für Getränke (88 HKD für ein Bier, geht's noch?). Das hatte ich mir besser vorgestellt. Aber ich war wenigstens in guter Gesellschaft =)
Auf dem Rückweg zum Wohnheim habe ich dann die ersten Kakerlaken in Hongkong gesehen. Ganz schön groß und unappetitlich. Hoffentlich begegne ich denen im Wohnheim oder auf Arbeit nicht.

PS: Ich muss mich mal bei euch bedanken, dass ihr alle so fleißig meinen Blog lest. Ih hab jetzt schon über 1000 Klicks. Das spornt mich an, weiterhin so viel zu berichten =) Also ein ganz großes Dankeschön. Weiterlesen! =)

Pegasus Supreme

Mittwoch Abend heißt Happy Wednesday. Also hat mich Eleanor (Buddy von früheren Austauschstudenten meiner Uni) eingeladen, mir das Pferderennen im Happy Valley Racecourse zu zeigen. Da ich sowas noch nie gesehen hatte, wollte ich das Spektakel natürlich nicht verpassen. Danny hat sich auch spontan entschieden, mitzukommen. Dort angekommen, waren wir völlig verblüfft, dass der Eintritt nur 10 HKD gekostet hat. Ich hab mich trotzdem ein wenig wie ein Snob gefühlt. PFERDERENNEN. Da denk ich irgendwie an die Hut-Parade der High-Society in Ascot.

Nachdem wir uns das Spektakel eine Weile angeschaut hatten, hat's mich dann doch mal gereizt etwas zu wetten. Ich meine, wenn man sowas schonmal erlebt, will man ja auch etwas zu erzählen haben. 
Also hab ich den Mindesteinsatz avon 20 HKD auf Gewinn des Pferdes 5 mit Namen Pegasus Supreme gesetzt. Warum genau das Pferd? Keine Ahnung. Die Quoten am Anfang sahen so aus, als würden viele diesem Pferd samt Jockey den Sieg zutrauen. Also hab ich mich einfach angeschlossen.
Als das Rennen endlich losging setzte sich Nummer 5 direkt nach dem Start an die Spitze. Nach der Hälfte der Strecke war Pegasus Supreme sogar schon eine ganze Pferdelänge vor der Konkurrenz. Doch dann holte Nummer 10 in der zweiten Hälfte mit großen Schritten auf. Aber Pegasus Supreme hielt dagegen, sodass es auf den letzten Metern zu einem harten Kopf-an-Kopf-Rennen und schließlich einem Fotofinisch kam. Zu meinem Glück hatte Pegasus Supreme um 0,01 Sekunden die Nase, im wahrsten Sinne des Wortes, vorn. 
Also hab ich buchstäblich auf das richtige Pferd gesetzt. =)

Ich hab mich natürlich riesig gefreut. Meine erste und wahrscheinlich einzige Wette bei einem Pferderennen und dann auch noch ein Sieg. Euphorisch bin ich dann an die Kasse gegangen, um mir meinen Gewinn (nach Abzug des Einsatzes 71 HKD) auszahlen zu lassen. 
Davon hab ich natürlich die nächste Runde Bier bezahlt um den Gewinn zu feiern :D Trotzdem, ich bin froh, dass ich das gemacht hab und ich das Mitfiebern erlebt habe. Ich kann mir schon vorstellen, warum manche danach süchtig werden. Das Gefühl zu gewinnen ist einfach großartig.

Dienstag, 11. September 2012

Innovation mit Bambus

Konzept des Innovation Towers
Nachdem der letzte Sonntag intensiv fürs Blog schreiben und Uni-Kram machen genutzt wurde, ging Montag mein erster "richtiger" Tag an der Uni los. Leider war ich die ganze Zeit damit beschäftigt, rauszufinden wie ich in das Intranet der Uni komme. Ohne Erfolg. Und die zuständigen Ansprechpartner waren außer Haus. War also n bisschen demotivierend der Tag. 
Zum Mittag bin ich dann mal durch den Campus geschlendert und kam an dem umhüllten Gebäude vorbei, was mir schon öfter aufgefallen ist. Es soll später, wenn es fertig ist, auch einmal zur Uni gehören und die Räume der "School of Design" beherbergen. 
Innovation Tower im Bau, umhüllt mit Bambusgerüst
Wenn hier Gebäude gebaut werden, umhüllt man sie mit einem Gerüst aus Bambus (BAMBUS!!!!). Ich war sehr skeptisch, als ich das das erste Mal gesehen habe. Aber es ist erstens günstiger als Stahl und viele Bauingenieure hier schwören drauf, weil es flexibler ist und damit eher einem Typhoon (angeblich soll hier sogar grad einer im Anmarsch sein) trotzt als ein starres Gerüst. 
Wer das spannend findet, kann sich hier einen kleinen Bericht ansehen, mit dem ich mich darüber informiert hab. Schon beeindruckend =)


Am Tag darauf habe ich einen Doktoranden vom Flughafen abgeholt, der mich in Jena schon an mein jetziges Projekt herangeführt hat. Er soll sich auch mal anschauen, wie auf dieser Seite an dem Projekt gearbeitet wird. Daher bekomme ich also für den nächsten Monat etwas deutsche Unterstützung bei meinem Praktikum. 
Auf dem Hinweg zum Flughafen stand mein Bus erstmal im Stau und hat sich eine halbe Stunde nur auf einer einzigen Straße bewegt. Nach zwei Stunden dann endlich angekommen, hat Danny schon 'ne Weile auf mich gewartet. Jetzt galt es den ganzen Weg wieder zurück zu fahren. Diesmal ging es zum Glück etwas schneller. Er wohnt in der Nähe von dem großen Einkaufszentrum Festival Walk von dem ich schon mal berichtet hatte, also dachten wir uns, dass wir dort Abendbrot essen und eine Sim-Karte für ihn kaufen können. Doch wir mussten feststellen, dass es dort nur wenige und überteuerte Restaurants gab. Von Läden, die Simkarten verkaufen, fehlte auch jede Spur. Parfüm, Mode und Klunker und alles was das Frauenherz begehrt gibt es dort dafür en masse. 
Also sind wir wieder zurück in die Nähe seiner Wohnung für die er ein beträchtliches Sümmchen bezahlt, wo wir alles was wir wollten vorfanden. So einfach kann man es in Hong Kong haben, wenn man will. =)

Sonntag, 9. September 2012

Erholung

gebratener Reis mit Hühnerfleisch in Bananenbaumblatt
Und schon wieder etwas Neues von mir. =) Nach der langen Nacht sind wir dann gegen 14:00 Uhr aus unseren Betten gekrochen und haben uns auf die Suche nach etwas zu essen begeben. 
Ich wollte mal Dim Sum probieren, da ich gehört hatte, dass das eine sehr typische Speise der Region ist. Dabei werden kleine Gerichte (gedämpft oder frittiert) in Bambuskörben serviert. Ein bisschen wie Tapas aber natürlich eine ganz andere Geschmacksrichtung. Die ersten beiden Gerichte waren Garnelen in einer Art Teigtasche. 
Ich bin ja eigentlich kein großer Fan von Seafood aber das war echt lecker. Ich glaub es liegt einfach daran, dass es in Europa anders, wenn nicht sogar falsch, gemacht wird. Oder es schmeckt mir hier einfach besser, weil ich keine Erwartung hab, dass es mir schmeckt. Das dritte Gericht war dann gebratener Reis mit Hühnchenfleisch, wie ein Sandwich geformt, und eingewickelt in ein Bananenbaumblatt. Das war auch sehr lecker. =)

Sonnenuntergang kurz bevor wir zur 
Avenue of Stars gegangen sind

 Auf dem Weg zurück haben wir dann noch Tourismusstudentinnen aus Süd-Tirol und Österreich getroffen (auch aus unserem Wohnheim, langsam bekomm ich das Gefühl, dass da mehr Austauschstudenten wohnen als alles andere). Ich konnte also mal wieder Deutsch reden. Da Wilson ja aber die meiste Zeit dabei is und er sonst denkt, dass wir womöglich über ihn lästern^^, haben wir dann schnell wieder auf Englisch gewechselt und besprochen, dass wir am Abend noch was zusammen machen könnten.

Avenue of Stars









Nachdem ich meine Wäsche gewaschen und ein paar wichtige Dokumente gedruckt hatte, sind Daniel, Wilson und ich nach Tsim Sha Tsui (kurz TST), also 2 Stationen weiter gefahren, um dort die Avenue of Stars zu begutachten, wo viele berühmte Leute aus asiatischem Film und Fernsehen wie beim Hollywood Walk of Fame verewigt sind. Dort haben wir auch Katherine, eine Kommilitonin von Wilson, getroffen, die genau wie er Praktikum in Hongkong macht, aber hier auch Familie hat und da wohnt. 

von links nach rechts:
Tower of the Bank of China, 2IFC, 1IFC, The Center
(davor: Ich, Daniel, Katherine und Wilson)
Leider sind wir darauf reingefallen, an der Promenade ein Foto von uns machen zu lassen mit der Skyline im Hintergrund. Ganz groß stand an dem Stand, dass eins 20 HKD kostet. Gemeint waren damit aber nur ganz winzig kleine Abzüge.

Wir haben dann die größeren für 80 genommen. So ein Wucher. :\ Hier kann man das Resultat sehen. -->

Huuuuaaaaa...Bruce Lee









Nach diesem kurzen Trip ging es dann wieder ins Wohnheim, wo wir uns dann noch mit den Tourismusstudentinnen getroffen haben. Nach Schokoeiscreme und Bier hatten wir dann die Idee mit Gitarre auf die 21. Etage zu gehen und die Aussicht zu genießen. Ein sehr entspannter Abschluss eines sehr entspannten Tages würde ich sagen.

Bis bald!

Bis zum Morgengrauen

Daniel kam also zu uns, damit wir mit ihm sein Bettzeug kaufen gehen. Ich hab ihn dann also mit zu dem kleinen Laden genommen, wo ich mein Bettzeug gekauft hatte. 
Wilson und ich hatten die ganze Woche schon geplant, am Freitag ordentlich wegzugehen, also fragten wir Daniel, ob er mitkommen möchte. Obwohl er noch fertig war von der Reise, entschied er sich mitzukommen, was sich lohnen sollte. ;)

Lan Kwai Fong
Also sind wir losgezogen. Mit der MTR ging es zur Station Central auf Hong Kong Island, wo am Wochenende womöglich das meiste los ist. Speziell Lan Kwai Fong ist übersäht mit Bars. Also haben wir den erstbesten 7-Eleven angesteuert (wir hatten ja dazugelernt =)), um uns einen Drink zu genehmigen. Die restliche Nacht tingelten wir von Bar zu Bar. Der Abend war alles andere als billig, aber gut. 

Was mich aber n bissl gestört hat: Da waren mindestens 50 % Europäer und ein Haufen Deutsche. Dadurch wirkte das eher wie Malle. N bisschen uncool. Außerdem hab ich mich geschämt für ein paar Deutsche, die sehr sehr arrogant rübergekommen sind. Sogar Wilson hat gesagt, dass er sich für mich mitgeschämt hat. 

So gegen 5 haben wir uns dann wieder Richtung Wohnheim begeben. Auf dem Weg haben wir uns noch mit einem Local unterhalten, der recht betrunken war und uns davon überzeugen wollte, dass Hitler noch lebt und auf der Rückseite des Mondes auf den richtigen Zeitpunkt für seine Rückkehr wartet. Glaub er hat da den ein oder anderen finnischen Film zu ernst genommen. Völlig zusammenhangslos glitt er dann in das Thema, dass er das Universum kontrollieren könne. Dafür zückte er sein Smartphone, zoomte aus Google Maps heraus bis man das Sonnensystem sehen konnte. Per Touch konnte er dann das Universum, wie er sagte, manipulieren. Verrückt der Typ. Hab mich n bisschen wie in dem Film Hangover gefühlt.^^
Naja, nach dieser seltsamen Erfahrung wieder im Wohnheim angekommen, haben wir nochmal im Gemeinschaftsraum vorbeigeschaut. Dort waren alle Matratzen der Erstsemester auf dem Boden ausgebreitet für eine Art Pyjama-Party. Hat mich doch sehr an Jugendferienlager erinnert. Es war inzwischen schon 6, die Leute versuchten zu schlafen weshalb sich Wilson dann dachte (er wollte am Abend zuvor gegen 8 ein Nickerchen machen, nicht möglich wegen dem Lärm der Orientation-Party) er könne sich doch revanchieren. Also hat er sich die Gitarre geschnappt und wir haben Musik gemacht. Aber müde wie wir selbst waren, kamen wohl eher nur Schlaflieder zustande :D. Gegen 7 sind wir dann in unser Zimmer und haben uns gegenseitig gezwungen, genug Wasser zu trinken, damit es uns am nächsten Tag gut geht. Um 8 war es draußen natürlich schon hell und wir endlich im Bett. Großartige Nacht =)

Samstag, 8. September 2012

Pitti auf Entdeckungstour

Orientation von Li Zhi Hall
So, meine erste Woche in Hongkong ist schon vorbei. Das ging vielleicht fix =) 
Am Freitag waren im Wohnheim alle außer Rand und Band. Laut war es ja schon immer, auch in der Nacht, aber heute hatten die ganzen Erstsemester der Etagen 9 und 10 (9: Mädels, 10: Jungens) ihre Wohnheim-Orientation. Wie ich das bisher verstanden hab, ist der ganze Spaß dazu da, sich besser kennenzulernen. Find ich toll. Da ist man bevor die Uni los geht schon viel verbundener und fühlt sich als Gemeinschaft. Das hieß also teambildende Wettkämpfe mit Anfeuerungschören, die die gesamte Etage in ein Fußballstadion verwandelten. Ich würde gern das Sprachmemo, was ich aufgenommen habe, hochstellen aber ein Bild muss wohl reichen. Kaum zu glauben, dass die paar Leute so ein Krach machen, oder?

Um dem Lärm zu entfliehen hab ich mich dann entschlossen, ein paar Bahnen im wohnheimseigenen Pool (das ist ein Hotel hier, der Wahnsinn =)) zu ziehen. Die achten hier sehr auf Hygiene. Überall Schilder, dass man sich duscht vor und nach dem Baden. Da kann man sich in deutschen Bädern echt 'ne Scheibe abschneiden. War auf jedenfall sehr angenehm. Temperatur ist genau richtig. Das werd ich sicher wiederholen, auch wenn es im Wohnheim ruhig ist.

Basketballplätz zwischen Wohnhäusern
Wieder auf meinem Zimmer angekommen, kein Ende in Sicht was die Aktivitäten auf meiner Etagen angeht. Wilson war noch nicht zurück, also entschloss ich mich, die Gegend etwas zu erkunden. Zwischen den Wohnhäusern bin ich dann auf Badminton- und Basketballplätze gestoßen, wo ein par Locals gespielt haben. Die hatten es echt drauf. Noch ein Aspekt den ich toll finde. Jeder hier hat relativ günstig Zugang zu Sport. Überwiegend gesundes Essen, Hygiene, Sport. Kein Wunder, dass Hongkong eines der 10 "Länder" mit der höchsten Lebenserwartung ist (83).

Danach bin ich in Richtung Hafen gegangen. Auf dem Weg ist mit aufgefallen, wie sich hier die Häuser nahezu stapeln. Es gibt immer ein Haus hinter den Häusern, das noch größer ist. Nach ein paar Minuten bin ich dann auch an der Hafenpromenade angekommen. Da waren viele Leute unterwegs, hauptsächlich Locals und keine Touristen =). Hauptsächlich zum Joggen, Hund Gassi führen (die haben sehr sehr gepflegte und hübsche Hunde hier und ich bezweifle stark, dass die ab und an auf den Tisch kommen ;-)) oder einfach nur um einen gemütlichen Abendspaziergang zu machen.



Skyline von Hong Kong Island
Von der Promenade aus hatte man einen Wahnsinnsblick auf die Skyline von Hong Kong Island. Atemberaubend. Leider ist meine Kamera nicht so gut bei dunkler Umgebung. Aber besser als nichts. =)
Entlang der Promenade bin ich dann nach East Tsim Sha Tsui gekommen - das Zentrum, in dem ich mit Wilson schon an meinem ersten richtigen Tag war. Bin ich also mal eben so hingelaufen. Langsam hatte ich dann richtig Hunger und hab Ausschau nach etwas zu essen gehalten. Ich wusste, dass ich auf dem Rückweg an der PolyU verbeikommen sollte und dachte mir, dass die Kantine vielleicht auch bis zum Abend auf hat. Zu meinem Glück hatte ich Recht. =) Also konnte ich mein Essen genießen, während andere im angrenzenden Schwimmbad ihre Bahnen zogen. So stell ich mir das vor. =)
Hafenpromenade
Abendessen in der Mensa mit Blick auf Schwimmbad
Wieder im Wohnheim angekommen war Wilson auch von der Arbeit zurück und dann klopfte ein Schwede, Daniel, an die Tür. Sein Buddy hatte uns zwei Tage vorher angesprochen ob sie ihm unsere Zimmernummer geben könnte, weil Sie kurzfristig nach Thailand musste und sich deshalb nicht um ihn kümmern konnte. Eine Woche hier und schon selber Buddy :D Aber dazu vielleicht im nächsten Post mehr =)

Mittwoch, 5. September 2012

Skurril und außerordentlich scharf

Tischtennisplatten im Wohnheim
Wieder ein Tag rum. Ich dachte heute würde es nichts zum erzählen geben aber da lag ich wohl falsch. Hab mich heute im Fitness-Raum angemeldet und auf dem Weg dahin sah ich einen Raum voll Tischtennis-Platten. Mein Plan war ja, hier besser im Tischtennis zu werden. Beste Vorraussetzungen =)

Nachdem ich mich registriert hatte, hab ich mich dann auch mit Wilson körperlich ertüchtigt. Ein gutes Gefühl, wie man es gewöhnt ist =). Danach waren wir einfach nur am verhungern und haben in der näheren Umgebung ein gutes Restaurant gesucht. Dabei sind wir auf ein sehr skurriles Gebäude gestoßen. Es sah fast so aus als ob sich ein Schiff in Hong Kong verfahren hat. Darin befand sich neben vielen Läden für Mode, Schmuck und Essen leider kein Restaurant.


Whampoa - Einkaufszentrum
Immer noch kein Restaurant, was unseren Ansprüchen genügte, ausfindig gemacht, suchten wir weiter. Durch einen kleinen Tipp eines Ortskundigen haben wir dann ein Nudelrestaurant gefunden. Sah sehr einladend aus doch leider war die Speisekarte nur spärlich mit englischen Wörtern versehen. Trotzdem, Entdecker wie wir sind, haben wir uns nicht abschrecken lassen und da an unserem Tisch noch ein paar Locals (also Einwohner Hongkongs) saßen, ging das auch. Die haben uns beim Auswählen der Speisen sehr geholfen. Zum Glück haben sie mir davon abgeraten den Schärfegrad Mittel zu wählen (es gab dort normal, mittel, scharf, extra scharf). Ich hatte zum Glück nur normal was für mich schon ziemlich scharf war und bei mir darfs normalerweise gern auch mal scharf sein. Aber Wilsons Essen war der Hammer (Schärfegrad Mittel). Da seine Eltern Chinesen sind, hält er n bissl mehr aus aber auch ihm war es zu scharf. Ich hab einen Löffel gekostet und meine Gusche hat gebrannt wie Feuer. Schluckauf hab ich auch gleich bekommen. Hat mich an eine Erfahrung beim Mexikaner erinnert :D. Ich will nicht wissen, wie dann extra scharf gewesen wäre. Unglaublich =)

Das Mädel, welches auch mit am Tisch saß, studiert Schauspiel in Hongkong. Wilson kam nicht drum herum, sie zu fragen, ob sie auf Kommando weinen kann. Sie konnte! Echt beeindruckend. Gut gefüllt (35 HKD und ich hab mein essen nicht mal geschafft...ICH), wieder neue Kontakte geknüpft und mit ein paar Bier vom 7-Eleven ging es dann wieder zum Wohnheim, wo wir den Tag mit Gitarre wortwörtlich haben ausklingen lassen.

Dienstag, 4. September 2012

Kurios, heiß, einzigartig und super lecker

Druckerkartuschen in Verkaufsautomaten :D
Auf dem Weg zur PolyU um eine Einweisung an einem Messgerät zu bekommen, bin ich an etwas seltsamen vorbeigekommen. Ich musste zwei mal hinschauen, bis ich gecheckt hab, was das sein soll. Ein Verkaufsautomat für Druckerkartuschen. Sowas hatte ich noch nie gesehen. Mal sehen was mir noch so für Automaten begegnen...USB-Sticks, Deo, Kondome...Ich lass mich überraschen. =)
Am Nachmittag habe ich dann mit der Hilfe von Joseph endlich mein Welcome-Pack bekommen, in dem neben Karte von Hongkong und Campus auch ein Antrag für meine Studentenkarte war. Nach dem ich diesen ausgefüllt und mal wieder Pfand für eine Smartcard bezahlt hatte, bin ich jetzt stolzer Besitzer eines Studentenausweises der Hong Kong Polytechnic University, mit dem ich auch den Zugang zu meinen Laboren erhalte.

Danach war ich in der Sauna mit Aufguss. Zumindest hat es sich so angefühlt, als es dann auf dem Rückweg zum Wohnheim regnete. Unmenschlich drückende Hitze. Aber danach war es dann doch tatsächlich etwas abgekühlt und angenehm.

Festival Walk - Shopping Mall
Am Abend haben Wilson und ich uns dann mit den Chinesinnen, die wir beim Verlaufen kennengelernt hatten, getroffen. Die hatten uns nämlich zum Abendessen eingeladen. Vorher waren wir aber im Festival Walk - Einkaufszentrum. Ziemlich groß, einzigartige Architektur, von der ich dann auch mal wie ein Touri ein Bild machen musste, und die Krönung: Ein Eislaufplatz in einer der oberen Etagen.

Eislaufplatz im Festival Walk
Nun zum Abendessen. Es gab Thailändisch. Anfangs war ich ja noch etwas skeptisch, ob mir das schmeckt, aber nach dem ersten Happen waren die Sorgen verflogen. Einfach nur köstlich. Sollte jeder mal ausprobieren, wenn er die Möglichkeit hat. =) Leider hab ich davon kein Foto gemacht. War einfach zu sehr damit beschäftigt alles zu probieren.

Zum Nachtisch wurde uns noch ein Dessert-Restaurant gleich um die Ecke empfohlen. Zwar kein Hunger mehr aber den Drang Neues auszuprobieren, ließ ich mich überreden, was ich nicht bereuht habe. Für mich gab es eine Art Eis mit Mango und in der Soße schwammen "Black Pearls" auch Sago genannt.

Dessert =) Meins war das ganz rechts.
Der eine oder andere kennt es vielleicht aus dem Bubble-Tea. Ab und an ist das da auch drin, wenn man nicht gerade die Perlen mit Füllung probiert. Ich fands jedenfalls lecker. Anders, aber sehr lecker.


Beim Gespräch mit den Chinesinnen fiel mir auf, dass sie an vielen Stellen wie Europäer wirken. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl einer total fremden Kultur gegenüber zu sitzen. Eine von beiden war auch schon einmal in Europa, sogar Deutschland und Skandinavien und hat dort die Landschaft und Natur sehr genossen. Da hatten wir dann auch eine Gesprächsgrundlage. =) Die meisten Hongkong-People (sie nennen sich eigentlich ungern Chinesen, diese Geschichte vielleicht ein andermal, wenn ich mehr über das Verhältnis weiß), die ich bisher kennengelernt habe, sind auf jedenfall sehr offen und entspannt.

Jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben. Dabei war das nur ein Tag :D