Freitag, 28. September 2012

Chinesisch, Auswahltraining und Besuch aus Guangzhou

Letzten Mittwoch hatte ich meine erste richtige Stunde Chinesisch. Die Dozentin ist ziemlich cool, spricht verständlich Englisch und man hat auch Respekt vor ihr. Also eine gute Grundlage für einen erfolgreichen Kurs. Aber sie hat uns erstmal gesagt, warum Hongkong schlecht ist zum Putonghua (Mandarin) lernen.

Beispiele für den Unterschied zwischen traditionellen und
vereinfachten chinesischen Schrftzeichen
Zum einen sprechen die Leute hier Kantonesisch, die Aussprache kann man hier also nicht auf der Straße lernen. Die Bedeutung der Schrift ist im Wesentlichen die gleiche, aber in Hongkong werden im Gegensatz zum Rest von China die traditionellen, komplizierteren Schriftzeichen verwendet.
Die Volksrepublik hat im Laufe der 10-jährigen Kulturrevolution unter Mao Zedong die traditionellen Schriftzeichen mit neuen vereinfachten Schriftzeichen ersetzt. Hongkong als damalige Kolonie Großbritanniens blieb davon verschont. Vieles der traditionellen Kultur wurde während dieser Zeit "abgeschafft", so wie ich das verstanden habe. Aber das soll keine Geschichtsstunde werden.
Die Stunde ging relativ schnell vorbei, viel gelernt haben wir nicht, abgesehen von der Aussprache der Pinyin-Schrift, der Umschreibung der chinesischen Schriftzeichen mit lateinischen Buchstaben.

Direkt im Anschluss war das Auswahltraining für das Tischtennis-Team der Universität. Etwa 40 Anwärter, darunter ein Nicht-Chinese ;). Die ersten Auswahlrunden wurde nur auf Ballsicherheit geprüft. Ich konnte bei allen knapp (knapp wegen meiner lausigen Rückhand) bestehen und kam unter die letzten 4. Dass muss man sich mal überlegen. Ich (Kreisliga) komme in China unter die besten 4 von 40 Bewerbern.
Nun ging es ran gegen jeden des schon bestehenden Teams. Da sah es dann duster für mich aus. Einen Satz konnte ich gewinnen, mehr war nicht drin. Ins Team kamen nur die besten 2. Also knapp verfehlt. Aber ich kann behaupten, dass ich schonmal gegen Chinesen Tischtennis gespielt habe. Und 4. von 40 ist schon gar nicht so schlecht, finde ich. =)
Johannes, Danny und ich an der Promenade von
Tsim Sha Tsui
Beim Einspielen habe ich einen kennengelernt, der auch im Wohnheim lebt. Mit dem habe ich dann später ausgemacht, dass wir einfach an die hauseigenen Platten gehen. Zumindest so komme ich zu meinem Training. ;)

Am nächsten Tag wurde ich dann spontan von Johannes besucht. Ich kenne ihn schon seit dem Gymnasium und er studiert auch an der FH Jena. Für seine Bachelorarbeit hat er sich entschlossen nach Guangzhou zu gehen. Das liegt etwa 100 km nord-westlich von Hongkong, ist also quasi gleich um die Ecke. Da er wegen eines Visumsantrages eh nach Hongkong musste, haben wir uns direkt mal getroffen und einen Kaffee an der Promenade getrunken.

1 Kommentar:

  1. Hey Matthias,

    habe gerade die letzten 3/4 deines Blogs gelesen – seeheheeeeheeer geil! Schön, dass du so lebendig und detailreich schreibst, da fühlt man sich, als wäre man mit dabei :)

    Kleine Frage am Rande: was macht denn Danny in HK, hab ich den nicht letzte Woche noch in der FH gesehen??

    Freu mich auf den nächsten Eintrag, viel Spaß dir noch!
    Viele Grüße aus Jena!

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