Sonntag, 16. September 2012

Quer durch Hongkong

Nachdem ich am Donnerstag neben den normalen Praktikumsaufgaben wieder einige organisatorische Sachen (die Bürokratie hier ist manchmal schlimmer als in Deutschland) erledigen musste, bin ich mit Wilson und seinem Onkel essen gegangen. Sein Onkel hatte uns nämlich eingeladen. Dabei ging es in den nordwestlichen Teil von Hongkong. Eine Ecke, an der ich bisher nur mit dem Bus vom Flughafen aus vorbeigekommen bin. 
Nach einer recht zügigen Taxifahrt durch den Spaghettihaufen von Schnellstraßen ging es dann in eine doch recht düstere Seitenstraße mit ärmeren Lebens- und Wohnbedingungen als ich sie bisher gesehen hatte. Trotzdem hatte sich da ein gut besuchtes chinesisches Restaurant versteckt. 
Die Bestellung übernahm Wilsons Onkel und ich ließ mich überraschen, was alles aufgestischt wurde. Das war nämlich einiges. Gans, Fisch, Garnelen mit Brokkoli, Nudelsuppe, Tofu und Gänsefüße (das einzige was ich dann nicht probieren wollte ;), Wilson auch nicht) stand dann alles vor uns. Alles in allem sehr lecker und da ich mich jetzt schon sehr an die lokale Küche gewohnt habe, ist mir auch alles gut bekommen. 
Glücklich und mit überfülltem Magen ging es dann wieder an die frische Luft, wo mir der Kontrast zwischen den Lebensbedingungen noch einmal deutlich wurde. auf der einen Seite kleine heruntergekommene Häuser und direkt dahinter die Schnellstraße und 40-stöckige Hochhäuser. Es scheint sie also auch hier zu geben, die große Lücke zwischen Arm und Reich.

von links nach rechts: Charmaine, Ich,
Judith und Nadine in einem
Photoautomaten im Volar
Wieder im Wohnheim angekommen, machte ich mich auch schon fertig für die Semesteranfangsparty der Austauschstudenten aller Unis in Hong Kong. Dabei habe ich mich mit Judith, Nadine und Charmaine (Wilson konnte, wegen der Arbeit nicht mit) auf den Weg nach Lan Kwai Fong (ist so ziemlich der einzige Ort in Hongkong der mir bisher zum Feiern bekannt ist) begeben. 
Als wir den Club "Volar" dann endlich gefunden hatten, erwartete mich ein Problem. Ich wurde nicht mit Shorts reingelassen. Ich wusste überhaupt nicht, dass es da einen Dresscode gibt, in Jena für Parties dieser Art ja eher ungewöhnlich. Aber ich bin ja nicht blöd. Also hab ich mich nochmal angestellt und dem Bodyguard dann meinen Personalausweis unter die Nase gehalten, damit er überprüfen kann, dass ich über 21 bin. Dadurch nicht mehr meine Hose beachtend, war dann plötzlich alles OK und ich war doch drin, wo die Mädels bereits warteten.
Die Party selbst ist eigentlich nicht wirklich erwähnenswert. Laute Musik in einem völlig überfüllten Club bei dreisten Preisen für Getränke (88 HKD für ein Bier, geht's noch?). Das hatte ich mir besser vorgestellt. Aber ich war wenigstens in guter Gesellschaft =)
Auf dem Rückweg zum Wohnheim habe ich dann die ersten Kakerlaken in Hongkong gesehen. Ganz schön groß und unappetitlich. Hoffentlich begegne ich denen im Wohnheim oder auf Arbeit nicht.

PS: Ich muss mich mal bei euch bedanken, dass ihr alle so fleißig meinen Blog lest. Ih hab jetzt schon über 1000 Klicks. Das spornt mich an, weiterhin so viel zu berichten =) Also ein ganz großes Dankeschön. Weiterlesen! =)

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