Montag, 3. September 2012

Mein erster richtiger Tag

Nach der ersten Nacht auf meiner ultradünnen Matratze (autschn) sind Wilson und ich etwa zeitgleich aufgestanden und dachten so: Warum is das so verdammt warm hier drin? Hatten die Klimaanlage so eingestellt, dass Sie irgendwann in der Nacht ausgeht. Man wird dann am Morgen also von der Wärme aus dem Bett geprügelt. Hat auch seine Vorteile. Wer mich kennt, weiß warum =)

Nach einer nächsten Jam-Session mit Wilson (der Typ hats einfach nur drauf. Bin so froh, mit ihm in ein Zimmer gekommen zu sein. Hätte nicht besser sein können. Er denkt übrigens das selbe von mir ;) ) sind wir dann erst mal frühstücken gegangen...bei McDonalds weil Wilson noch nich so viel experimentieren möchte. Wohl genährt nach einem Salat mit Putenbrust und nem Kaffee für insgesamt 30 HKD (zur Erinnerung: das sind etwa 3 Euro, also ganz schön billig =) ) sind wir dann wieder zurück zum Wohnheim. Ich hatte die grandiose Idee einfach mal bis ganz hoch (21. Stock) zu fahren. Oben wurde mir dann klar, wie grandios die Idee wirklich war.

Die Fotos sprechen für sich. Einfach nur atemberaubend der Ausblick. Und dabei ist das Wohnheim noch winzig im Vergleich zu den umliegenden Häusern.

Am Nachmittag hat mich Joseph dann noch eingeladen, mit zu seiner christlichen Gemeide (ja...war sehr überrascht einen chinesischen Christen kennengelernt zu haben) zu kommen, um mich dort ein paar Leuten vorzustellen. Nach einer Tour mit der MTR (eine Art S-Bahn/U-Bahn würde ich sagen),  sind wir dort angekommen. Er hat mich ausschließlich Hongkong-Chinesen vorgestellt von denen nicht alle, wie ich überrascht feststellen musste, wirklich gut Englisch können. Aber im Notfall hat Joseph dann übersetzt. Ging also alles.
Seltsam war auch, dass ich die Leute immer viel zu jung einschätze. Zum Beispiel war einer, den ich 12 geschätzt hätte, eigentlich 16. Und andersrum werde ich zu alt geschätzt. Joseph dachte ich wäre 28, als er mich das erste mal gesehen hat. Seh ich wirklich so alt aus? :'( Aber ich denke, das ist einfach nur normal, weil man nicht gewohnt ist Menschen anderer Regionen zu sehen. Wir haben dann Ligretto (der ein oder andere kennt es vielleicht) gespielt. Die Chinesen sind schon krass schnell bei sowas. Aber ich konnte ganz gut mithalten =)
Den Rückweg zum Wohnheim habe ich dann allein angetreten und ich muss sagen ich kam ganz gut zurecht mit dem Verkehrsnetz hier. Ganz anders als in Berlin =) Es ist alles etwas besser strukturiert, denke ich.
Wieder in Hung Hom (wo auch eine MTR-Haltestelle ist) angekommen, entschloss ich mich dann noch, mir etwas fürs Frühstück und etwas Wasser zu kaufen. Ich will schließlich nicht ständig zu McDonalds gehen ;) Bin also in den nächstbesten Laden und hab mich mit Toast, Margarine, Müsli, Milch, Nutella (Ja Nutella!!! =)), Käse, Marmelade, Saft, Wasser und Bier eingedeckt. Etwas verwundert, dass es das alles gibt und schockiert über die hohen Preise bin ich aus dem Geschäft wieder raus. Als ich mich umgedreht hatte, wurde mir dann auch alles klar. Über dem Eingang blinkte in güldener Schrift "International". Das erklärte einiges :D

Am Abend bin ich dann noch mit Wilson ins Stadtzentrum gefahren, um Abendbrot zu essen und ein paar Bars aufzusuchen. Das Essen (Nudelsuppe mit Rinderfleisch bei mir) war ziemlich durchschnittlich, sättigend aber nicht weiter der Rede wert. In der ersten Bar, in die wir einkehrten und uns jeweils ein Bier für etwa 6 € (o.O) gönnten, waren ein Haufen Australier. Alle ziemlich betrunken obwohl es erst kurz nach 8 war. Dort war auch eine Live-Band die 4-Chord-Songs am laufenden Band brachten. Die hatten es echt drauf. Da Wilsons rechte Wange aber von einem sehr sehr sehr betrunkenen Australier, der seine Zunge nicht mal mehr ansatzweise bewegen konnte, vollgespuckt wurde, sahen wir uns gezwungen die nächste Bar aufzusuchen.
Gesagt getan. 100 Meter weiter bergauf haben wir uns das nächste Bier gegönnt. Mit dem Bier in der Hand wurde uns dann klar, dass wir in einer Bar voller homosexueller Männer und ein paar Frauen, die wahrscheinlich nach besten Freunden suchten, waren. Das Bier haben wir dann also mit rausgenommen und auf den Treppen getrunken, wo wir zwei Amerikanerinnen kennenlernten, die schon ein Jahr in Hongkong leben. Von denen haben wir wertvolle Tipps bekommen, z.B. dass man sich Bier im 7-Eleven kaufen sollte, um sich dann vor eine Bar wie diese zu setzen, die Musik zu genießen und trotzdem mit Leuten zu quatschen. Also sind wir dann in den nächsten 7-Eleven gegangen und haben uns versorgt.

Mein erkundungsfreudiger Geist führte uns dann immer weiter den Hügel hoch von dem aus wir dann eine fantastische Aussicht auf einen Teil der Skyline hatten. Leider haben wir dann den Weg nicht mehr so einfach zurückgefunden aber Wilson spricht ein bisschen Kantonesisch weil ein Teil seiner Familie aus Hongkong kommt und da haben wir uns durchgefragt, wobei wir noch zwei junge Chinesinnen kennengelernt haben, die in die selbe Richtung mussten. Hatte also auch einen Vorteil, sich zu verlaufen.
Wieder im Wohnheim angekommen, habe ich mich dann vergeblich damit beschäftigt, das mobile Internet auf meinem Handy für die gekaufte Simkarte zu aktivieren. Hoffentlich finde ich das noch raus. Ansonsten muss ich wirklich immer alles hintereinanderweg posten, was nervig wird für euch zum lesen. So viel zu meinem ersten richtigen Tag in Hongkong.

4 Kommentare:

  1. "wobei wir noch zwei junge Chinesinnen kennengelernt haben, die in die selbe Richtung mussten. Hatte also auch einen Vorteil, sich zu verlaufen."

    Eyyyy!!!! :(

    AntwortenLöschen
  2. Übrigens schreibt man "Magerine" nicht "Magerine" sondern "MARGARINE", mein Süßer!!!
    (hab sogar extra nochmal in den Kühlschrank geguckt, um sicher zu gehen! :p)...
    <3

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Na gut, dass du aufpasst. Da brauch ich nich so oft Korrektur lesen :-)
      Ich verlern also schon Deutsch :-D

      Löschen